Der Massschneider Blog
News, Tips & Trends aus der Frankfurter Maßmanufaktur

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Vom Acker auf den Laufsteg
Der Landwirt im Maßanzug
Landwirt Jirko Stiller ist Model bei „Kleider machen Leute“ Er kennt die Mühen des Ackerbodens ebenso wie die Verantwortung für ein großes Unternehmen. Nun betritt er eine Bühne, die gegensätzlicher kaum sein könnte: Jirko Stiller (42), studierter Gartenbau-Ingenieur, Landwirt, Agrartechniker und Mitgründer der Hof BodenGut GmbH in Gernsheim, wird am 28. Februar 2026 bei der festlichen Charity-Gala „Kleider machen Leute“ im Hilton Hotel Frankfurt Gravenbruch auf dem Laufsteg stehen – Seite an Seite mit Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft.
Die Kampagne „Kleider machen Leute“ würdigt seit über zehn Jahren Menschen, die durch ihre besonderen Berufe das Fundament unserer Gesellschaft bilden. Für dieses Projekt schlüpfte Stiller aus seiner vertrauten Arbeitskleidung in einen maßgeschneiderten weinroten Cordanzug mit weißem Hemd und blauer Samtfliege, entworfen von Maßschneider Stephan Görner. Fotograf Edward Park setzte den Landwirt dabei zunächst authentisch in Arbeitskleidung, dann eindrucksvoll in Szene – zwischen Ernsthaftigkeit, Charisma und einer unerwarteten Portion Glamour auf dem Acker mit einer Scheibenegge, die sonst für das Umgraben des Feldes eingesetzt wird.
Als Geschäftsführer der Hof BodenGut GmbH bewirtschaftet Stiller gemeinsam mit 65 festangestellten Mitarbeitern, zwei Auszubildenden und bis zu 300 Saisonkräften über 1.000 Hektar Land – eine Fläche so groß wie 1.000 Fußballfelder. Dort entstehen Beeren, Spargel, Gemüse, Salate und auch Kräuter, die nicht nur frisch in der Region vermarktet, sondern auch in der eigenen Kräuter-Manufaktur unter dem Namen „Hof BodenGut“ zu feinen Produkten verarbeitet werden. Die Herstellung umfasst hochwertige Produkte wie Tee, Gewürzmischungen, Küchenkräuter, Öle und Liköre. Dabei überzeugen die Produkte nicht nur durch ihren Geschmack: Neben der Verwendung der natürlichen Bestandteile der Gewächse und dem regionalen Anbau, wird auf jegliche Zusatzstoffe verzichtet.
Stiller steht für eine Landwirtschaft, die Tradition mit Innovation verbindet – nachhaltig, regional und verantwortungsvoll.
Privat ist der dreifache Familienvater tief verwurzelt, doch sein Lebensweg erzählt auch von Leidenschaft für Sport und Leistung: Als Flügelspieler stand er für den TV Langen in der 2. Basketball-Bundesliga auf dem Feld, bevor er sich ganz der Landwirtschaft verschrieb.
Bei der Jubiläumsgala wird Stiller zusammen mit fünf weiteren Persönlichkeiten aus besonderen Berufen sowie fünf prominenten Gästen die maßgeschneiderte Mode von Stephan Görner präsentieren. Der Abend verspricht Glanzpunkte: Stargast Johnny Logan sorgt für musikalische Emotionen, die King Kamehameha Club Band begleitet den Tanz, und ARD-Moderator Thomas Ranft führt stilvoll durch das Programm.
Die Gala feiert nicht nur Mode, sondern vermittelt eine Botschaft von Anerkennung, Respekt und Wertschätzung für Menschen, deren tägliche Arbeit abseits des Rampenlichts unverzichtbar ist. Der Reinerlös des Abends kommt der LEBERECHT Stiftung zugute, die seit Jahrzehnten Kinder und Familien in Not unterstützt.
Tickets für die Gala sind ab sofort erhältlich unter: www.massanzug.biz/charity-gala
Fotos: Edward Park
Styling: Patricia Fuchs


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Loro Piana Soiree
Am 25. September durften wir Gäste und Freunde des Hauses im Gärtnerweg zu unseren Loro Piana Soiree begrüßen. Matteo Brunetti entführte uns in die Welt des traditionsreichen Hauses und präsentierte uns die neuen Kollektionen für Herbst/Winter 2025.
Loro Piana hat sich in den letzten Jahren zu einem unserer Hauptlieferanten entwickelt. Das resultiert aus der enorm hohen Qualität sowie der Breite des Sortiments dieses Edelwebers.
Wir sind stolz darauf, Ihnen die neuen Stoffe für Maßanzüge, Maßhemden, Jacketts, Hosen sowie Mäntel auf Maß präsentieren zu dürfen.

Endlich wird es wieder kalt
Zeit für einen neuen Maßanzug aus einem Flanell-Stoff. Von Loro Piana bis Zegna haben wir die neuen Kollektionen in unserem Atelier im Gärtnerweg 31. Wir freuen uns auf Sie!

In Front of Madonna
Der junge Star der deutschen Kunstszene Leon Löwentraut im grünen Loro Piana Maßanzug von Stephan Görner. Für seine aktuellen Vernissagen in ganz Europa durften wir für Leon Löwentraut einige Maßanzüge anfertigen, die er bei seinen kommenden Projekten tragen wird. Wir kennen Leon von unserer letzten Kleider-machen-Leute-Gala, bei der er als VIP-Model für den guten Zweck mitgelaufen ist. Seither ist er von unseren Anzügen überzeugt. Für Dein Vertrauen ein herzliches Dankeschön.

Loro Piana Soiree
Am 25. September um 19 Uhr begrüßen wir gemeinsam mit Repräsentanten des italienischen Modehauses Loro Piana Kunden und Freunde zu einer Soiree im Gärtnerweg 31.
Marissa Ferro wird uns die Kollektionen Herbst/Winter 2025 präsentieren und für alle Fragen zur Verfügung stehen.
Die Firma Gemelli wird uns mit Gin-Tonic und ihrem in Italien hergestellten Tonic-Water verwöhnen.
Sie möchten dabei sein? Anmeldung unter

10 Jahre „Kleider machen Leute“ – Jubiläums-Gala mit Johnny Logan!









Neue Qualität von Zegna
Im letzten Jahr habe ich den italienschen Edelweber Zegna an seinem Standort in Trivero bei Biella besucht und mir auch selber einige Stoffe zur Anfertigung eigener Maßanzüge mitgenommen.
Einer dieser Stoffe war ein Stück Winterseide aus der neuen Kollektion SLIK SKIN. Dabei handelt es sich um reine Seide, mit einer Optik und Haptik, die teiwleise an Baumwolle erinnert, jedoch nicht knittert. Dieser Anzug hat sich zu einem meiner absoluten Lieblingsstücke entwickelt.
Jetzt haben wir die neue SILK SKIN-Kollketion erhalten und sind wieder begeistert.
SILK SKIN ist eine Stoffkollektion für alle Jahreszeiten und Anlässe aus gewaschener Seide, pur oder in Leinenmischung. Mit ihrem wildlederartigen Fall und der hervorragenden Haptik, vergleichbar nur mit bestem Kaschmir oder feinstem Leder, definiert sie Luxus neu. Von Smoking bis Freizeitkleidung, vom formellen Zweireiher bis zum Sakko, von Oberhemden bis hin zur Oberbekleidung. Kleisungsstücke aus diesen Stoffen werden sich zu Ihrem Favoriten entwickeln.

Look of the day
Grün ist das neue Blau. Maßanzug aus einem Loro Piana Stoff mit Maßhemd Blau-Weiß gestreift sowie 7fach gefalteter Krawatte aus Italien.
Mäntel auf Maß aus Loro Piana Stoffen
Endlich wird es kalt. Von Loro Piana haben wir zwei wunderschöne Mantelstoffe für Deinen Dream-Coat 2025:
Navy Blue & Caramel 100% Kaschmir. EUR 1999,-. Produktionszeit 4 Wochen. Passend zum Herbstbeginn.
Made by you.


Neue Stoffe von Ermenegildo Zegna
Endlich wird es Herbst. Die Stoffe der bekannten Webereien und Modehäuser aus Italien rudeln langsam ein. Einer der besten Weber überhaupt, der in Trivero ansässige Weber Zegna, hat uns mit seinen neuen Ideen für den Herbst/Winter 2026 überrascht.
Das HIghlight sind wunderschöne Kaschmirstoffe für Maßanzüge sowie die neue Kollektion "Silk Skin", die wunderschöne Stoffe aus reiner Winterseide beinhaltet.
Die Stoffe dieser neuen Kollektion sind bereits im Vorjahr extrem erfolgreich gewesen. Winterseide fühlt sich soft an. Sie erinnert etwas an Baumwolle, ist aber viel weicher und udn im Winter mollig-warm, trotzdem knitterarm und robust.
Wann wird der Einzelhandel wieder schön?
Ein christlicher Laienprediger brüllt religiöse Parolen durch die Gegend. Eine Gruppe Punker hat sich vor dem ehemaligen Karstadt breitgemacht. Laute Musik bedröhnt die Passanten. Dazwischen leere Schaufenster, Obdachlose und mobile Wurstverkäufer. Ein Blaulicht blinkt auf. Ein Mann schreit unverständliche Drohungen durch die Gegend. Willkommen auf der Zeil. Im vorderen Teil von Deutschlands umsatzstärkster Einkaufsstraße herrscht zwar durchaus ein belebtes Treiben. Viele Geschäfte erfreuen sich scheinbar guter Frequenz. Schön ist trotzdem anders.
Einige hundert Meter Luftlinie entfernt. Im Grüneburgweg ist es zwar ruhiger, aber nicht weniger kompliziert. Rund um die Frankfurter Kultwürstchenbude „Best Worscht“ stehen vier Läden seit Monaten leer und finden offenbar keine Nachmieter. Und das in guter Nachbarschaftslage im renommierten Westend. Mit 566 Schildern auf 1100 Metern hat die Politik auf dem Grüneburgweg ganze Arbeit geleistet, die bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Parken und durchfahren unerwünscht bis unmöglich. Die Weinhandlung Teufel ist wegen der Parksituation einem Café gewichen. Ist Frankfurts Handel verkeilt zwischen der Verkehrswende, hohen Mieten und mangelnden Ideen?
Ich mache mich auf den Weg nach Amsterdam. Die Stadt gilt als eine der schönsten in Europa, hat hohe Touristenzahlen zu verkraften und gilt mit seinen Coffeeshops und dem Rotlichtviertel als sympathischer, aber dennoch nicht unproblematischer Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt. Frankfurt und Amsterdam sind sich in puncto Einwohnerzahl, bürgerlicher und kaufmännischer Traditionen und eines liberalen und multikulturellen Klimas durchaus ähnlich.
Amsterdam hat Teile der Innenstadt für den Verkehr gesperrt. Autos können außerhalb geparkt werden. Taxi und Uber haben Einfahrtsgenehmigungen. Alkohol ist auf der Straße verboten. Gekifft werden darf nur in Coffeeshops. Es gibt kaum Obdachlose oder Bettler auf den Straßen. Die verwahrloste Atmosphäre der Konstablerwache oder des Bahnhofsviertels sehe ich dort nicht. Selbst im Umfeld des Rotlichtviertels haben sich Bars und Restaurants sowie kleiner Einzelhandel wie Plattenshops entwickelt. Die fast kaum sichtbare Polizei agiert im Hintergrund. Während das Frankfurter Bahnhofsviertel bereits die internationale Presse beschäftigte, hat sich in Amsterdam ein entspannter Rotlicht-Mikrokosmos entwickelt.
Ist der Einzelhandel in Amsterdam nun tatsächlich schöner? Hier muss man ehrlich sein: Ähnlich wie in Frankfurt wird der Citybereich durch große Markenoder touristische sowie gastronomische Angebote von Ketten dominiert. Diese Angebote sind sicher notwendig und werden genutzt. Sie sind nicht wirklich schön, aber passend. Die eigentlich beliebten, aber immer seltener gewordenen „feinen und kleinen“ Konzepte findet man auch in Amsterdam nur noch vereinzelt. Die inhabergeführten Geschäfte sind anscheinend fast vollständig aus den Top-Lagen verdrängt worden. Das haben Frankfurt und Amsterdam sowie die meisten vergleichbaren Metropolen gemeinsam.
Können wir sie zurückholen? Ideen dazu gibt es. In Amsterdam wurden ehemalige Fabrikgelände zur neuen kollektiven Heimat für kleinere Anbieter, die dort häufig totgesagtes Handwerk in bezahlbarem Umfeld anbieten können. Ein Ansatz für Frankfurt wäre, ehemalige Kaufhäuser wie das hiesige Karstadt-Gebäude zur bezahlbaren neuen Heimat für kleinere Gewerbe umzuwandeln. Dazu passende anspruchsvolle gastronomische Konzepte, die aus dem spröden Kaufhausschick der 70er-Jahre einen einladenden Markthallen-Charme mit Freizeitcharakter entwickeln. „Hier will ich nicht mehr weg“ anstelle von „so schnell wie möglich durch“.
Stellen Sie sich das ehemalige Karstadt-Gebäude vor, gefüllt mit kleinen, lokalen Anbietern von Handtaschen über Maßanzüge bis zu Schmuckmanufakturen. Gemeinsame Events unterhalten die Gäste und verkaufen die vielfältigen Produkte. Schauen Sie dem Maßschuhmacher bei der Arbeit über die Schulter. Genießen Sie eine Zigarre in der Lounge oder feiern Sie Geburtstag in der hauseigenen Brauerei. Im obersten Stock eine Food-Halle, die zum Verweilen einlädt. An Samstagen beginnt hier der Start ins Wochenende. Unter der Woche genießen Berufstätige ihre Mittagspause oder After-Work-Feier hier. Wer die Food-Halle im KaDeWe in Berlin kennt, weiß, wovon ich spreche.
Warum gibt es eigentlich überaus beliebte jährliche Feste auf dem Opernplatz und der Fressgass, nicht jedoch auf der Zeil? Der wöchentliche Erzeugermarkt auf der Konstabler lässt grüßen. Dieses Angebot aus lokalen und qualitativ anspruchsvollen Produkten zeigt, dass es möglich ist, auch in einem zunächst schwierigen Umfeld Dinge positiv umzusetzen. Hier ist der Besuch viel mehr als banales Einkaufen. Der Erzeugermarkt ist Magnet für Frankfurter aller Schichten und Altersgruppen. Ein sympathischer Spiegel der Stadtgesellschaft, der sich zu Wein, Worscht und Weck trifft. Das sollte ähnlich wenige Meter weiter ebenfalls funktionieren.
Laute Musik aus Ghettoblastern, brüllende Laienprediger, angetrunkene Jugendliche sowie viele Gruppen meist nur junger Männer sorgen heute jedoch vor allem nach Ladenschluss dafür, dass sich viele Menschen auf der Zeil nicht mehr wohlfühlen, die Atmosphäre als bedrohlich empfinden und diese meiden. Das muss sich ändern. Wenn Menschen sich nicht wohl und sicher fühlen, weichen sie aus. Genau das geschieht heute auf der Zeil. Der öffentliche Raum füllt sich mit immer mehr Problemen, und die Situation wird immer unlösbarer. Dabei gehört zur Schönheit einer Stadt eben auch die Sicherheit. Schönheit kann nur in Sicherheit genossen werden.
Bittere Wahrheit in einer Stadt, die zu Recht niemanden ausschließen und diskriminieren möchte: Personengruppen, die für die negative Atmosphäre verantwortlich sind, müssen eingeschränkt werden. Das soll dafür sorgen, dass sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen. Alkoholverbote auf der Zeil und Umgebung können ein Baustein einer einladenden Atmosphäre sein. Alkoholverkauf bis Mitternacht im Rewe sollte ebenfalls der Vergangenheit angehören. Wilde Kleingewerbe müssen der Vergangenheit angehören. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Zeil abends die Bürgersteige hochklappen soll. Genau das Gegenteil sollte der Fall sein. Aktuell wird die Zeil ihrem Schicksal überlassen. Ein anspruchsvolles Gegenangebot aus Gastronomie und Handel sollte auch „after work“ Menschen auf die Zeil locken können. Ein umgewandeltes Karstadt-Haus könnte auf der Zeil zum Magneten für den Wandel werden.
Ein Besuch in der City muss Spaß machen. Wer seinen täglichen Bedarf weitestgehend online bestellen kann, braucht einen „reason to come“. Dazu gehört übrigens auch eine vernünftige Parkplatz- und Verkehrssituation.
Die Gestaltung eines zukunftsfähigen Handels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für die Frankfurter Bürgergesellschaft. Politik, Unternehmer, Vermieter und natürlich die Kunden müssen an einem Strang ziehen. Das beinhaltet realistische Mietangebote, eine auf die Unterstützung von Unternehmern ausgerichtete Wirtschaftspolitik, flexible und schnelle Entscheidungen der Administration, eine Überprüfung der höchsten Gewerbesteuer Deutschlands, eine konsequente Umsetzung sicherheitspolitischer Maßnahmen sowie eine ehrliche Nennung von Problemursachen.
Dann wird der Handel auch wieder schön.